Erweitertes Spektrum von Zusatzleistungen –
für mehr Sicherheit in der Schwangerschaft

Um Sie auf wichtige ergänzende Zusatzuntersuchungen aufmerksam zu machen, die derzeit nicht zum Leistungsumfang der gesetzlichen Mutterschaftsvorsorge zählen, haben wir für Sie nachfolgend eine Zusammenfassung von sinnvollen und zu empfehlenden Zusatzleistungen erstellt.

Diese zusätzlichen Untersuchungen, die wir Ihnen in unserer Praxis als individuelle Wunschleistungen auf privatärztlicher Basis nach GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) anbieten, dienen nach allgemeinen Empfehlungen der Frauenärzte einer besseren und damit sichereren Überwachung Ihrer Schwangerschaft. Die meisten Krankenkassen bieten ihren schwangeren Versicherten mittlerweile ein Zusatzbudget zur freien Verfügung an, so dass Sie auch diese Rechnungen einreichen können! Fragen Sie hierfür gezielt bei Ihrer Krankenkasse nach.

Sinnvolle Zusatzuntersuchungen, die wir Ihnen u.a. anbieten:

  • erweiterte Ultraschalluntersuchungen auf Vitalität des Embryos
    ergänzend zu den 3 Ultraschalluntersuchungen der gesetzl. Mutterschaftsvorsorge
  • Suchtest/Screening auf Toxoplasmose, Cytomegalie-Virus (CMV), Parvovirus B19 (Ringelröteln)
  • Erst-Trimester-Screening
    "Nackendickemessung" (Ultraschall- und ggf. Blutuntersuchung) zur Risikoabschätzung von Chromosomenstörungen
  • NIPT (Bluttest zum Ausschluss einer genetischen Erkrankung des Kindes, z.B. Trisomie 21)
  • Dopplersonographie zur Risikoabschätzung einer Gestose ("Schwangerschaftsvergiftung")
  • 3D/4D-Ultraschalluntersuchungen (zum Ausschluss von Fehlbildungen, z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte)
  • Abstrichuntersuchungen auf vaginale Infektionen (Streptokokken Typ B)


Fahrplan durch die Schwangerschaft


9. - 12. Woche: SSL* ca. 20 - 40 mm, Gewicht ca. 2 - 17 g

Vaginale Untersuchung sowie Wiegen, Blutdruckmessung, Urinuntersuchung, Ultraschalluntersuchung "Screening I", Erstellen des Mutterpasses ,Blutuntersuchung: Blutgruppe mit Rhesusfaktor, Antikörper, Rötelntiter, Lues, Blutbild.
Bei Risikopatientinnen sollte ein HIV-Test durchgeführt werden. Ein Immunstatus hinsichtlich der Infektionskrankheiten Toxoplasmose, Windpocken, Ringelröteln (nicht zu verwechseln mit Röteln), Zytomegalie, außerdem Schilddrüsenscreening (TSH), Gerinnungsfaktoren zum Screening der Thrombosegefahr bei entsprechendem Risiko, ist sehr zu empfehlen.



Chorionzottenbiopsie : Dabei wird Gewebe des Mutterkuchens (Plazenta), die Chorionzotten, entnommen und untersucht. Diese Untersuchung dient dem Nachweis fehlerhafter Erbanlagen des Embryos bzw. bestimmter Stoffwechsel-Erkrankungen bei Risikokonstellationen oder mütterlichem Alter über 35 Jahren. Das Risiko einer Fehlgeburt liegt bei ca. 1-2 %.
*SSL: Scheitel-Steiß-Länge, das heißt, die Beinlänge wird nicht mitgemessen.

12. - 14. Woche: SSL* ca. 40 - 56 mm, Gewicht ca. 17 - 30 g

Kombinierte Nackentransparenz-Messung – (Ersttrimester-Screening). Diese Spezialuntersuchung ist ein Suchtest zur Errechnung der statistischen Wahrscheinlichkeit für eine Erbgutstörung (u.a. Trisomie 21/Down-Syndrom) des Babys. Durch eine Ultraschallfeindiagnostik wird die sog. Nackentransparenz gemessen, ein unter der Haut gelegener Flüssigkeitsfilm im Nackenbereich des Babys, das Nasenbein sowie bestimmte Durchblutungsparameter gemessen. Zusätzlich können zwei Eiweißstoffe im mütterlichen Blut bestimmt werden.
Ein Computerprogramm errechnet dann aus den Untersuchungsdaten und dem Alter der Mutter das individuelle Risiko für eine genetische Erkrankung des Kindes mit einer etwa 90%-igen Sicherheit.

Beim nicht invasiven Pränataltest (NIPT) wird kindliche DNA aus dem mütterlichen Blut extrahiert und diese auf genetische Anomalien (z.B. Trisomie 21, Down-Syndrom) untersucht. Diese Untersuchung ist ab der 9+0.SSW möglich,es sollte aber immer eine differenzierte Ultraschalluntersuchung vorausgehen. Sie wird daher in der 12.-14.SSW durchgeführt. Da es sich um eine Blutentnahme bei der Mutter handelt, birgt diese Untersuchung kein Fehlgeburtsrisiko. Bei Auffälligkeiten ist eine Sicherung der Diagnose mittels Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion notwendig.

Bitte bedenken Sie: Unauffällige Ergebnisse sowohl der NT-Messung als auch des NIPT sind keine Garantie für ein gesundes Kind, sondern geben nur Wahrscheinlichkeiten an. Im Umkehrschluss bedeutet ein auffälliger NIPT keineswegs eine Erkrankung des Kindes und muss weiter invasiv abgeklärt werden!
Ein verlässliches Ausschließen von Erbgutschäden lässt sich nur durch invasive Verfahren wie die Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion (Amniozentese) erreichen, die allerdings mit einem geringen Risiko für das Baby verbunden sind.

14.-16. SSW: SSL* ca. 120 - 140 mm, Gewicht ca. 110 - 180 g

Vaginale Untersuchung, Wiegen, Blutdruckmessung, Urinuntersuchung, Labor- und Blutuntersuchung:
Amniozentese: Sie kann durchgeführt werden, um ein Maximum an Sicherheit in der Diagnostik von Fehlbildungen zu erreichen. Unter einer Amniozentese versteht man die Entnahme von Fruchtwasser mit einer dünnen sterilen Nadel durch die Bauchdecke unter Ultraschallsicht. Die Fruchtwasseruntersuchung dient zur Feststellung von Störungen des Erbgutes, Stoffwechselstörungen und Störung von Gehirn, Wirbelsäule und Rückenmark bei Risikokonstellationen oder mütterlichem Alter von 35 Jahren und mehr. Das Risiko einer Fehlgeburt liegt bei etwa 0,5 bis 1 Prozent.

Bei Rhesus-negativen Schwangeren erfolgt etwa in der 17.SSW eine Blutentnahme zur Bestimmung der kindlichen Blutgruppe (Rhesus-NIPT).
 

19. - 22. Woche: SSL* ca. 15 - 21 cm, Gewicht ca. 300 - 600 g

Vaginale Untersuchung, Wiegen, Blutdruckmessung, Urinuntersuchung, Blutbilduntersuchung, evtl. Tokogramm (Wehenaufzeichnung), Ultraschalluntersuchung "Screening II" . Zu diesem Zeitpunkt spüren Sie meistens die ersten Bewegungen Ihres Kindes.

ggf. Toxoplasmose-Test bei Risikopatientinnen und negativem Ergebnis des Toxoplasmosescreenings zu Beginn der Schwangerschaft

23. - 28. Woche: SSL* ca. 23 - 27 cm, Größe ca. 27 - 35 cm, Gewicht ca. 700 - 1.300 g

Vaginale Untersuchung, Wiegen, Blutdruckmessung, Urinuntersuchung, evtl. Tokogramm (Wehenaufzeichnung).

Farbdopplerultraschall: Durch die Messung der mütterlichen und kindlichen Blutflüsse kann die Versorgung des Feten mit Sauerstoff beurteilt werden. Durch Messung der Blutflussmuster kann eine drohende Mangelversorgung (Plazentainsuffizienz) erkannt werden. Außerdem ist eine Zuordnung in eine Risikogruppe für den sog. Schwangerschaftsbluthochdruck, Gestose möglich.

Glucosetoleranztest/Suchtest auf Schwangerschaftsdiabetes: bis zu 12 von 100 Frauen entwickeln während der Schwangerschaft einen sogenannten Schwangerschaftsdiabetes – unbehandelt mit Folgen für Mutter und Kind: Harnwegsinfekte, Bluthochdruck und Eklampsie treten überdurchschnittlich häufig auf. Während der Geburt kommt es manchmal zu Komplikationen. Bei den Kindern finden sich gehäuft zu hohe Geburtsgewichte und z.B. Anpassungsstörungen nach der Geburt. Ein Routinesuchtest kann die Gefährdung rechtzeitig erkennen.
Der "kleine" Zuckerbelastungstest ist eine Kassenleistung und zu jeder Tageszeit möglich, Sie müssen nicht nüchtern sein. Es wird eine Lösung mit 50g Traubenzucker getrunken und nach 1h der Blutzucker gemessen.
Eine deutlich bessere Aussagekraft liefert der "große" Glucosetoleranztest. Die erste Blutabnahme erfolgt hier morgens nüchtern, Sie trinken 300 ml Zuckerlösung mit 75g Traubenzucker, dann folgt eine Blutentnahme nach einer Stunde und anschließend eine weitere nach zwei Stunden. Selbst bei Auffälligkeiten ist meistens nur eine engmaschige Kontrolle des Blutzuckers und eine Anpassung der Ernährung erforderlich.

29. - 32. Woche: SSL* ca. 28 - 30 cm, Größe ca. 35 - 40 cm, Gewicht ca. 1.400 - 2.200 g

Vaginale Untersuchung, Wiegen, Blutdruckmessung, Urinuntersuchung, Blutuntersuchung Hepatitis B und Antikörper, Blutbild. Ultraschalluntersuchung "Screening III". Patientinnen, die das Blutgruppenmerkmal Rhesus-negativ tragen und deren Kinder Rhesus-positiv getestet wurden (s.o.), erhalten nun eine Spritze (Anti-D). Damit wird eine mögliche Bildung von mütterlichen Antikörpern vermieden, die eine weitere Schwangerschaft gefährden könnten.

ggf. erneuter Toxoplasmose-Test bei Risikopatientinnen und negativem Ergebnis des Toxoplasmosetests während der SSW 19. - 22.

33. - 40. Woche:

Vaginale Untersuchung, Wiegen, Blutdruckmessung, Urinuntersuchung, CTG (Herzfrequenz-Wehen-Aufzeichnung) Scheidenabstrich auf Bakterien (B-Streptokokken wenn gewünscht) und Pilze zur Vermeidung einer Infektion des neugeborenen Kindes.

Zusätzliche Ultraschalluntersuchung auf späte Wachstumsretardierung (Mangelentwicklung).

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